Science Festival 2025, Tag 1

Das Internet der Tiere und ein Blick in die Forschung am Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften bildeten den Auftakt.

Jedes Jahr zum Ende des ersten Schulhalbjahrs lädt die XLAB Stiftung zu einem Festival der Wissenschaften ein. Austragungsort ist 2025 das Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften. Am ersten Festival-Tag ging es um Forschung der Max-Planck-Gesellschaft am gastgebenden Institut und weltweit.

Holger Stark ist Biochemiker und Experte auf dem Gebiet der Kryo-Elektronenmikroskopie und erzielt bei Proteinen atomare Auflösungen. In seinem Vortrag zeigte er auf, wie Fortschritte in der Mikroskopie Schritt für Schritt die Realität enthüllen und vorhandene Modellvorstellungen zum Einsturz gebracht oder erweitert haben. Dieser Prozess dauerte mitunter lange, denn immer wieder behinderten etablierte Wissenschaftler, die sich zunächst um die Technologie verdient gemacht hatten, einen weiteren Technik- und Paradigmenwechsel.

Der Chemiker Christian Griesinger erkennt mit seiner Methode, der kernmagnetischen Resonanz NMR, die Struktur und Strukturveränderung großer Biomoleküle, die nicht nur den natürlichen Faltungsprozess, sondern auch die für neurodegenerative Erkrankungen typischen Aggregierungen verursachen. Eindrucksvoll zeigte er den langen Weg und die Kosten von der Grundlagenforschung hin zu einem möglichen Medikament auf und unterstrich, inwiefern wissenschaftliche Kooperationen und Tiermodelle essenziell für diesen Prozess sind.

Martin Wikelski schaut und horcht auf die Regungen und Bewegungen von über 1.000 Arten von Wildtieren weltweit, denn sie liefern durch ihre Reaktionen auf bislang unbekannte Reize und über Peilsender mit winzigen technischen Sensoren eine große Fülle an Informationen über die Erde und die Vorgänge auf ihr. Wer im “Internet der Tiere” zu lesen versteht, könne bessere Voraussagen über das Wetter, Naturkatastrophen und die Ausbreitung von Tierseuchen treffen, aber auch die Tiere selbst und die Biodiversität schützen. Mit der Animal Tracker App der Max-Planck-Gesellschaft können Bürger*innen echten Tieren in ihrer Nähe folgen und der Wissenschaft weiterhelfen.