Science Festival 2025, der Abendvortrag

Auch Placebos zeigen ihre Wirkung – diese These unterstreicht und dokumentiert der Mediziner Prof. Dr. Martin Lohse.

In der Aula der Universität referierte der von Prof. Dr. Eva-Maria Neher geladene Gast zu Fragen der Entwicklung neuartiger Arzneimittel und der Pharmakologie. Insbesondere die Erforschung und Identifikation neuer Zielstrukturen, z.B. Proteine ​​oder Enzyme, die in der Krankheitsentstehung eine Rolle spielen, beschrieb er als wesentliche Leistung, um neue Wirkmechanismen untersuchen zu können. So seien in jüngerer Zeit zahlreiche Arzneimittel entwickelt worden, die nicht den klassischen Kriterien entsprächen. Hierbei kann es sich um Moleküle handeln, die die Interaktion von Proteinen stören, Moleküle, die nicht die Funktion von Proteinen hemmen, sondern deren Abbau induzieren oder große biologische Moleküle wie Antikörper. Hinzu kommen in den letzten Jahren Nukleinsäuren, die nicht nur für RNA-basierte Impfungen, sondern auch als Arzneistoffe Verwendung finden. Und schließlich können als besonders teure Therapeutika lebende, oft gentechnisch veränderte Zellen zum Einsatz kommen. Auch sprach Martin Lohse über die Bedeutung von Placebos und deren Rolle in der Arzneimittelentwicklung. In klinischen Studien ist die Einbeziehung als Kontrolle von großer Bedeutung, um die tatsächliche Wirksamkeit eines Medikaments von der Wirkung des psychologischen Effekts abgrenzen zu können. Nicht unberücksichtigt blieb im Vortrag die Bedeutung der Erwartung einer Wirksamkeit für einen nachweisbaren Behandlungserfolg.

Der Vortrag wurde aufgezeichnet, das Video wird in Kürze hier veröffentlicht.