Die XLAB Stiftung lud am 29. und 30.01.2024 zum 20-jährigen Jubiläum des XLAB Science Festivals auf eine ganz große Bühne ein: Die Schüler*innen, ihre Lehrkräfte und die interessierte Öffentlichkeit nahmen im repräsentativen Foyer des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung Platz. Neuer Schirmherr des Science Festivals ist Nobelpreisträger Professor Erwin Neher.
Professor Sami K. Solanki berichtete über aktuelle Projekte und Missionen seines Instituts, insbesondere die Raumsonde Solar Orbiter sowie das ballongetragene Sonnenobservatorium SUNRISE. Was für Berechnungen notwendig sind, um einerseits den Hitzschutz zu gewähren, andererseits mit Instrumenten durch den Hitzschild "schauen" zu können, konnten sich die Zuhörer*innen nur vorstellen. Es machte den besonderen Charme der Veranstaltung aus, von den atemberaubenden Erkenntnissen über das Sonnensystem zu hören und gleichzeitig das Kommen und Gehen zahlreicher Mitarbeiter*innen des Hauses zu erleben, deren Leidenschaft und Können diese Missionen ermöglichen. Weitere Vorträge zur Astronomie hielten Professor Thorsten Kleine und der ehemalige Astronaut Thomas Reiter.
Professor Angelika Brandt berichtete von ihrem Forschungsgebiet, der Biodiversität in der Tiefsee, beipsielsweise in der Behringsee und im Aleutengraben. Neben der Abgelegenheit des Ortes fordert die Empfindlichkeit des biologischen Materials den Forscher*innen, ausgewiesenen Spezialist*innen für die verschiedenen Organismengruppen, während der Expedition der Polar-Forschungsschiffes alles ab. Die Proben werden sofort analysiert und für die Sammlungen, die als Archive der Biodiversität geführt werden, mit verschiedenen Methoden konserviert. Professor Helga Rübsamen-Schaeff, schärfte am Beispiel der Entwicklung des antiviralen Medikaments Letermovir das Bewusstsein für die Kosten von Forschung und dass insbesondere Geld darüber entscheidet, welche Medikamente wir haben und nutzen können. Professor Melina Schuh sprach über die Erforschung der menschlichen Eizelle.
Professor Horst Bredekamp hielt den Abendvortrag in der Aula am Wilhelmsplatz und schlug einen Bogen von den Wunderkammern des 16. und 17. Jahrhunderts zu den modernen "Weltmuseen" in Berlin, Dakar und Abu Dhabi.