Die Teilnehmenden des ISC untersuchten in diesem Kurs die vorkommende Organismenvielfalt und abiotische, physikalisch-chemische Faktoren von drei Seen in Südniedersachsen mit zahlreichen modernen Messgeräten und Methoden sowie einigen klassischen Verfahren. Dabei setzten sie sich zunächst mit grundlegenden Ökosystemprozessen in tiefen, temperaturgeschichteten und flachen, ungeschichteten Seen auseinander und gingen dann der Frage nach, wie man die großen Unterschiede zwischen den Seen hinsichtlich der Nährstoffverhältnisse und dem daraus resultierenden Algenwachstum mit seinen Folgen für die ausgeprägten vertikalen Profile der abiotischen Faktoren erklären kann. Es zeigte sich, dass die sehr unterschiedlichen Nährstoff-Verhältnisse der Seen nicht allein klassisch mit unterschiedlichen Verhältnissen von Seengröße, Wasservolumen, Tiefe und Größe des Einzugsgebiets erklärt werden konnten, wie es bei ungestörten Seen der Fall ist, sondern dass die Landnutzung im Einzugsgebiet einen entscheidenden Einfluss hat. Eigene Messungen ergänzt mit Literaturstudien ergaben: Intensivlandwirtschaft mit hohen N- und P-Einträgen führt zu starker Eutrophierung und übermäßigem Algenwachstum, das in warmen Sommern von potenziell toxischen Blaualgen dominiert wird. Damit ist die in den letzten Jahrzehnten im Zuge der Klimaerwärmung beobachtete Zunahme der Blaualgenblüten zu erklären. Das Auflichten der Wälder durch das vor allem klimabedingte Fichtensterben im Harz führt infolge der erhöhten Mineralisierung vor allem zu deutlich erhöhtem N-Eintrag, der aber nicht zu erhöhtem Algenwachstum führen kann, weil das viel weniger mobile P auf naturnah niedrigem Niveau bleibt.