Diese Woche des Internation Science Camps stand ganz unter dem Zeichen der Forschung an erneuerbaren Energie und ihrer Speicherung: Mitglieder des interdisziplinäären Sonderforschungsbereichs 1073 (SFB 1073) aus Chemiker*innen und Physiker*innen der Universität Göttingen haben den Camp-Teilnehmenden aus aller Welt Spitzenforschung aus Niedersachsen nähergebracht. Um unsere Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren, wird dort an neuen Konzepten für Solarzellen geforscht, die die 13 Interessierten auch direkt selbst beim Bau zweier verschiedener Zelltypen praktisch erproben konnten. Die dabei behandelten Solarzellen auf der Basis von Titandioxid bzw. einem Metalloxid mit sogenannter Perowskitstruktur weisen dabei gegenüber konventionellen Silizium-Solarzellen deutliche Kostenvorteile auf bzw. lassen sich zur Steigerung der Stromausbeute mit diesen kombinieren.
Im Zuge der Energiewende liegen auch weitere Zukunftsthemen wie die Speicherung elektrischer Energie im Fokus der Forschung, so dass unsere Gäste zusammen mit Dr. Birgit Drabent vom XLAB sowie Dr. Mona Maaß und Philipp Lanfermann von SFB 1073 etablierte und neue Akkutechnologien wie Lithium-Ionen-Akkus und Redox-Flow-Batterien im Labor aufgebaut und untersucht haben. In weiteren Experimenten wurde die Gewinnung wichtiger industrieller Rohstoffe aus dem Treibhausgas CO2 mittels elektrischem Strom erprobt und zudem moderne Rasterkraft- und Transmissionselektronenmikroskope am Institut für Materialphysik der Uni Göttingen genutzt, um selbst zu messen, wie sich Reibung auf der atomaren Skala von unseren makroskopischen Erfahrungen unterscheidet. Unter dem Motto des SFB 1073 "Kontrolle von Energieumwandlungen auf atomaren Skalen" erlebten die 13 Wissenschaftsinteressierten buchstäblich eine "energiegeladene" Woche.