Heribert Hofer forscht seit vielen Jahren im Freiland zur Verhaltensökologie und dem Naturschutz von Raubtieren, ihren Belastungen und Krankheitserregern. In seinen Langzeitprojekten sucht er nach Lösungen des Wildtiermanagements in Europa, Tansania und Namibia. Im Vortrag verglich er wesentliche Aspekte der regionalen Fallbeispiele. Er spürte Konfliktthemen auf, benannte die verschiedenen Interessen der Stakeholder, die relevante Gesetzgebung. Als Fazit betonte er, dass langfristiges Überleben der Wildtiere funktionieren wird, wenn Wissenschaft, Gesellschaft und betroffene Interessengruppen stärker aufeinander zugehen, gemeinsame Forschungsprojekte ein besseres Verständnis der Konflikte ermöglichen. Insbesondere die Bedeutung der Einbeziehung der vom Wildtier-Konflikt betroffenen Menschen ist seiner Ansicht nach elementar für den langfristigen, dauerhaften Schutz der Natur.
Ariane Frey, experimentelle Teilchenphysikerin, entdeckte ihre Leidenschaft zum Thema bereits in der Oberstufe. In einem didaktisch bemerkenswert aufbereiteten Vortrag, berichtete sie von einer Reise in die Welt der kleinsten Teilchen, in der eine winzige Verletzung der Symmetrie von Materie und Antimaterie das Dasein erst ermöglicht. Da beim Urknall Materie und Antimaterie in gleicher Menge entstanden, aber heute ein Materie-Überschuss besteht, muss sich Materie ein wenig anders verhalten als Antimaterie. Zur Ursache dieses Ungleichgewichtes wird seit vielen Jahren geforscht. In Beschleunigerexperimenten, wie am LHC in Genf und SuperKEKB in Japan, wird dieser Fragestellung mittels beauty-Hadronen auf den Grund gegangen.
Lutz Ackermann, der als einer der einflussreichsten und meistzitierten Chemiker weltweit gilt, gab einen Überblick aktueller Forschungsschwerpunkte aus dem Bereich der Nachhaltigen Chemie. In Anbetracht schwindender Ressourcen und des sich beschleunigenden Klimawandels hat die Entwicklung ressourcenschonender Prozesse in der molekularen Synthese in den vergangenen Jahren deutlich an Relevanz gewonnen. Neuartige Strategien bieten eine Alternative zur Verwendung fossiler Rohstoffe in der Herstellung von Wirkstoffen und Kunststoffen und ermöglichen die Produktion von innovativen chemischen Energieträgern. Dieser neue Ansatz erlaubt gleichermaßen eine effizientere Nutzung der vorhandenen Ressourcen und trägt dadurch zur Vermeidung von Abfällen, Umweltverschmutzung und dem Ausstoß klimaschädlicher Gase bei. Neben neuen Ergebnissen aus der akademischen Forschung beleuchtete er auch industrielle Anwendungen. Er zeigte Möglichkeiten und Herausforderungen einer ressourcenschonenden – Grünen – Chemie auf.